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Buddhistische Bestattung – Ablauf und Kosten im Überblick

In Deutschland gibt es etwa eine viertel Million Menschen, die nach dem buddhistischen Glauben leben. Diese Religionsgemeinschaft hat viele unterschiedliche Strömungen. Trotz der Vielfalt und der Entfernung zu den Heimatländern haben sich einige Bestattungsrituale auch hierzulande durchgesetzt. Die Buddhistische Bestattung in Deutschland ist dadurch geprägt, dass die traditionellen Rituale der jeweiligen Herkunftsländer zumeist stark vereinfacht und verkürzt durchgeführt werden. Vor allem in der traditionell langen Abschiednahme von den Verstorbenen schränken vor allem die Bestattungsgesetzte der Länder ein. Im Gegensatz zur jüdischen undislamischen Bestattung sind im Buddhismus sowohl Erd- als auch Feuerbestattungen erlaubt.

Buddhistische Bestattung
© Anthony Shaw – fotolia.com

Der Tod – Ein Neubeginn

Im Mittelpunkt der buddhistischen Bestattungsrituale steht der Glaube an Samsara, den leidvollen und ewigen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt. Buddhisten glauben, dass nur der Körper stirbt und die Seele in einer anderen Daseinsform weiter existiert. Sie verlässt den alten Körper nach dem Tod und sucht sich einen neuen. In welchem Daseinsbereich die Seele im nächsten Leben wiedergeboren wird, das entscheidet das Karma, ein spirituelles Konzept. Danach kann man zu Lebzeiten durch gute oder schlechte Taten, Gedanken, Absichten und Sehnsüchte beeinflussen, ob man in der Welt der Menschen, Götter und Halbgötter (gutes Karma) oder in der Welt der Tiere, Hungergeister und Höllenwesen (schlechtes Karma) wiedergeboren wird. Positive Gedanken im Sterbeprozess beeinflussen den zukünftigen Daseinsbereich zusätzlich.

Nach dem Glauben der Buddhisten kann ein Mensch bis zu 500 Mal wiedergeboren werden. Oberstes Ziel ist es, sich aus dem scheinbar endlosen Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien und das Nirvana als paradiesischen Zustand der Vollkommenheit und Erlösung zu erreichen. Der „Edle Achtfache Pfad“ als Bestandteil der Lehre Buddhas ist eine praktische Anleitung auf dem Weg ins dahin.

Eintritt eines Sterbefalls

Verstirbt ein Angehöriger buddhistischen Glaubens, so sollten ihn  Personen umsorgen, die der Sterbende mag und die ihm angenehm sind. Ermutigende und positive Worte sollen dem Sterbenden helfen, heilsame Gedanken zu entwickeln. Die letzten Eindrücke und Gedanken beeinflussen das Karma und entscheiden darüber, in welcher Form die Wiedergeburt erfolgt.

Nach buddhistischer Lehre besteht der Körper eines Menschen aus 5 Elementen (Erde – Wasser – Feuer – Luft – Leere), welche sich im Sterbeprozess ineinander auflösen. Vor, während und nach Eintritt des Sterbefalls spielt die Rezitation des Buddhanamens Amitabha durch den Sterbenden und die ihn umgebenden Menschen eine große Rolle. Sie soll dem Sterbenden seinen Wunsch vergegenwärtigen, im Reinen Land Sukhavati (das Land Buddhas) wiedergeboren zu werden. Laut der Tradition darf der Verstorbene nach Eintritt des Todes bis zu 3 Tage lang nicht berührt werden. Man geht davon aus, dass der Sterbeprozess noch nicht abgeschlossen ist und durch Berührung gestört werden könnte. In Deutschland wird die Zeit der Aufbahrung aufgrund der hiesigen Gegebenheiten und der Gesetzgebung häufig verkürzt (Quelle). Anschließend findet die Leichenwaschung ohne feste Regeln statt, entweder zu Hause durch die Angehörigen, im Krankenhaus oder im Bestattungsinstitut.

Rituale der buddhistischen Bestattung

Die Bestattungsrituale sind im Buddhismus nicht so einheitlich gestaltet wie im Christen- oder im Judentum. In buddhistisch geprägten Ländern sind die Bestattungszeremonien ein Zusammenspiel von Angehörigen und Mönchen. Sie rezitieren Sutren (Reden des Buddha), und die Mönche halten Lehrreden. In Deutschland bestehen buddhistische Bestattungsriten aus einer Ansprache, der Rezitation von Texten und Meditation, in denen die buddhistische Haltung zu Tod und Wiedergeburt zum Ausdruck kommt. Mönche sind hierzulande eher selten anwesend – es gibt ganz einfach zu wenige davon in Deutschland. (Quelle). Während der Zeremonie steht immer  der Verstorbene im Mittelpunkt, nicht aber die Familie.

Buddhistische Bestattung – Die Trauerfeier

Die Trauerfeier findet in der Halle des Friedhofs statt, wobei eventuell vorhandene christliche Symbole keineswegs stören. In einigen Städten gibt es auch Wats (religiöse Zentren), in denen man auch Trauerzeremonien abhalten kann. Für die Zeremonie wird der Sarg oder die Urne aufgebahrt. Ein Gongschlag leitet die Feierlichkeit ein. Zudem wird ein Altar aufgebaut, den man mit einer Buddha-Figur, Räucherstäbchen, Blumen und Opfergaben (z.B. Zigaretten, Reis, Obst) dekoriert. Die Zeremonie selbst besteht traditionell aus Lobgesang, Niederwerfungen und Rezitation von Mantren, die die Verehrung von Buddha widerspiegeln sollen. Es folgt eine Totenandacht vor dem Gedenkaltar.

In buddhistisch geprägten Ländern dauern die Trauerzeremonielle oft mehrere Tage. In Deutschland ist die Zeit jedoch begrenzt. Eine Friedhofshalle kann man in der Regel für 1 Stunde anmieten. Termine für buddhistische Trauerfeiern werden daher oft am Ende eines Tages vergeben. Auch eventuelle Geruchsbelästigungen durch Räucherstäbchen entstehen nicht für nachfolgende Trauergesellschaften, wenn die buddhistische Feier die letzte des Tages ist. Entscheidend ist für Buddhisten der genaue Tag der Bestattung und der Trauerzeremonien. Dieser wird von einem Wahrsager nachastrologischen Kriterien berechnet. Oft kann die deutsche Friedhofsverwaltung diesen Termin jedoch nicht einhalten, so dass die Trauergemeinschaft häufig Kompromisse eingehen muss.

Buddhistische Bestattung – Die Beisetzung

Mönche oder Angehörige unterziehen die Grabstelle zunächst einer rituellen Reinigung. Anschließend wird der Sarg oder die Urne beigesetzt. Die Trauergäste werfen dann eine Handvoll Erde oder Blumen in das Grab. Dieser “Abschiedsgruß” ist auch bei buddhistischen Bestattungen zu beobachten. Nach der Beisetzung auf einem Friedhof werden Trauerrituale im Haus des Verstorbenen oder in den Räumlichkeiten der buddhistischen Gemeinde abgehalten. Man nimmt ein gemeinsames Mahl ein.

Der buddhistische Friedhof

Buddhistischer Friedhof

In den vergangenen Jahren eröffneten in Deutschland einige buddhistische Grabfelder auf verschiedenen Friedhöfen. Man findet sie z.B. in Hannover, Berlin und Dresden. Grundsätzlich lassen sich Angehörige buddhistischen Glaubens auf allen überkonfessionellen Friedhöfen beisetzen. Einschränkungen gibt es hier nicht. Die jeweilige Friedhofssatzung gibt die Möglichkeiten der Gestaltung vor. Buddha-Statuen als Grabschmuck findet man daher eher selten, es sei denn, der Friedhof hat ein buddhistisches Grabfeld. Obst und Räucherstäbchen sind häufig als Grabschmuck zu finden. Lotusblüten als verbindendes Symbol des Buddhismus zieren Grabsteine und Grabplatten. Die Gestaltung der Gräber sind oft sehr schlicht gehalten.

Kosten einer buddhistischen Bestattung

Die Höhe der Bestattungskosten hängen davon ab, in welcher Stadt oder Region der Sterbefall eintritt, welche Bestattungsart und Ausstattung gewünscht ist und welches Bestattungsunternehmen gewählt wird. Von einer einfachen Feuerbestattung bis zur hochwertigen Erdbestattung ist jede nur erdenkliche Variante möglich. Da Buddhisten auch bei Feuerbestattungen häufig eine Abschiednahme am Sarg wünschen, kommen die Kosten für eine Aufbahrung zu den üblichen Bestattungskosten dann noch hinzu. Einige Bestatter in Deutschland haben sich mit den Ritualen und Zeremonien buddhistischer Bestattungen vertraut gemacht und beraten Sie gern zu den Möglichkeiten und Kosten in Ihrer Region.

Trauerrituale im Buddhismus

Für viele gläubige Buddhisten ist der Tod kein trauriges Ereignis. Trauer wird oftmals sogar als Egoismus interpretiert. Dennoch ist das Trauern erlaubt: Man darf weinen und schluchzen, obwohl viele Buddhisten eher im Stillen trauern. In der Zeit unmittelbar nach dem Tod sind die Gedanken und das Handeln der Angehörigen darauf gerichtet, dem Verstorbenen auf seinem Weg in eine positive Reinkarnation zu unterstützen, z.B. durch Gebete, Meditation oder das Verteilen von Almosen. Während des Bardo (ein Zwischenzustand von 49 Tagen nach dem Tod) entscheidet sich, in welcher Form die Wiedergeburt erfolgt.

Die Familie errichtet im Trauerhaus während dieser Zeit ein Gedenkaltar mit einem Bildnis des Verstorbenen. Man geht davon aus, dass der Verstorbene nach 49 Tagen seine ihm bestimmte Wiedergeburt erlangt hat. Der Ahnenkult ist im Buddhismus von sehr großer Bedeutung. In jeden Haus befindet sich ein Ahnenaltar. Nach Ablauf der 49 Tage wird der für den Verstorbenen errichtete Gedenkaltar abgebaut, und sein Bild wird in den Ahnenaltar aufgenommen. Am 100. Tag nach dem Tode sowie am ersten und zweiten Todestag führen die Angehörigen weitere Andachten aus. Die Trauerzeit beträgt insgesamt 27 Monate und setzt sich zusammen aus 24 Monaten und jeweils einem Monat zu Ehren des Himmels, der Erde und des Menschen. In Deutschland lebende Buddhisten kürzen die Trauerzeit meistens auf 49 Tage ab. Die Trauerzeit wird traditionell mit einer Zeremonie beendet (Quelle)

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