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Krematorium - Auswahl, Ablauf und Kosten

Heutzutage entscheiden sich die meisten Menschen in Deutschland für eine Feuerbestattung. Die Einäscherung eines Leichnams ist Voraussetzung für die anschließende Beisetzung in einem Urnengrab auf einem Friedhof, in einem Kolumbarium oder in Form einer Seebestattung oder einer Baumbestattung. Auch alternative Bestattungsformen (Diamantbestattung, Luftbestattung) gehen immer mit der vorherigen Einäscherung einher.

Metallurne auf Beerdigung
© shutterstock 1178969077

Krematorien in Deutschland - Möglichkeiten und Kosten

In Deutschland gibt es ca. 160 Krematorien. Traditionell werden die Krematorien von Kommunen oder dem Senat betrieben. Fast jede größere Stadt hat ein eigenes Krematorium, und städtische Krematorien sind häufig sehr beliebt, da sie zentral gelegen sind und oft auch Räume für eine Abschiedsfeier bieten. Der Nachteil ist häufig der hohe Preis für die Einäscherung. Seit den späten 90-er Jahren gibt es in allen Bundesländern auch private Krematorien, die den alteingesessenen Krematorien mit günstigen Preisen und oft schnellerem Service Konkurrenz machen. Diese Krematorien befinden sich nicht selten im Umland größerer Städte.

Die Kosten für die Einäscherung inklusive der 2. amtsärztlichen Leichenschau betragen - je nach Krematorium - zwischen 200€ und 500€. Ein seriöser Bestatter berücksichtigt die Kosten des Krematoriums in seinem Kostenvoranschlag.

So wählen Sie das passende Krematorium aus

Wenn eine Feuerbestattung durch den Verstorbenen oder die Angehörigen ausdrücklich erwünscht ist, wird es notwendig, ein Krematorium auszuwählen. Der Verstorbene ist immer Eigentum seiner Angehörigen, auch wenn ein Bestatter beauftragt wird und die Angehörigen ihm eine Vollmacht für die Durchführung der Bestattung erteilen. Daher obliegt die Auswahl des Krematoriums den Angehörigen. Da die meisten Bestatter mit mindestens einem Krematorium zusammenarbeiten, müssen Sie sich in der Regel aber nicht selbst um die Auswahl kümmern. Besteht ein Vertrag zwischen einem Bestattungsunternehmen und einem Krematorium, so bekommt der Bestatter oft günstige Konditionen für die Einäscherung.

Wer beauftragt das Krematorium?

Jeder Bestatter sollte in Absprache mit den Angehörigen ein Krematorium festlegen und die Angehörigen darüber aufklären, welches Krematorium er aus welchen Gründen ausgewählt hat. Kriterien hierfür können ein günstiger Preis, die kurze Entfernung oder das Vorhandensein einer Trauerhalle für eine Trauerfeier sein. Alle Informationen zu den Krematorien in Ihrer Umgebung kann Ihnen Ihr Bestatter geben. Jedes Krematorium bestimmt selbst, ob die Einäscherung vom Bestattungsunternehmen oder von einem Angehörigen beauftragt werden muss.

Leichenschau im Krematorium

Bevor ein Verstorbener eingeäschert werden darf, wird eine behördliche Genehmigung, die sogenannte “Freigabe” benötigt. Diese ist notwendig, da nach der Verbrennung nicht mehr auf die Todesursache geschlossen werden kann. Daher erfolgt vor der Kremation eine zweite Leichenschau. Diese findet im Krematorium durch einen Amtsarzt oder durch einen Rechtsmediziner statt (außer Bayern). Bei der zweiten Leichenschau werden zunächst die Angaben auf dem Totenschein und die Personalien des Verstorbenen auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüft. Danach wird der Leichnam noch einmal untersucht. Wird hierdurch der natürliche Tod bestätigt, erfolgt die Freigabe zur Einäscherung. Falls Zweifel an einer natürlichen Todesursache bestehen, muss der Arzt die Polizei oder das Gesundheitsamt informieren. Diese ordnen gegebenenfalls eine Obduktion an. Der Kostenanteil für die 2. amtsärztliche Leichenschau betragen - je nach Landkreis - zwischen 25,00 und 50,00 Euro.

Trauerfeier im Krematorium

Viele Krematorien haben eine eigene Trauerhalle oder einen Abschiedsraum und bieten den Angehörigen bei einer Feuerbestattung die Möglichkeit, eine Trauerfeier zu organisieren oder anwesend zu sein, wenn der Sarg den Flammen übergeben wird. Die Anmeldung der Feier erfolgt über den Bestatter oder direkt beim Krematorium. Besonders schöne Feierräume gibt es z.B. im Krematorium Berlin Baumschulenweg, das für seine besondere Architektur bekannt ist, oder im Krematorium München am Ostfriedhof. Hier können die Angehörigen im würdevollen Rahmen mit Musik, Blumen und einer Ansprache Abschied nehmen, bevor die Kremation erfolgt.

Ablauf im Krematorium

Ist eigene Kleidung im Krematorium möglich?

Bei der zweiten Leichenschau wird der Verstorbene entkleidet. Vor der Kremation wird ihm seine Kleidung üblicherweise wieder angezogen. Wählt man ein Sterbehemd oder “Talar” beim Bestatter aus, so ist dieses aus Baumwolle. Häufig besteht seitens der Angehörigen jedoch der Wunsch, dass der Verstorbene in der eigenen Kleidung eingeäschert wird. Viele Krematorien kommen diesem Wunsch auch nach. Aus ökologischen Gründen ist darauf zu achten, dass die Kleidung aus Naturmaterialien (z.B. Baumwolle) besteht. Einige Krematorien haben so gute Filteranlagen, dass die Kleidung aus jedem Material bestehen kann und dem Verstorbenen für die Kremierung sogar Fotos, Kuscheltiere oder CDs beigegeben werden können.

Kann ich sichergehen, dass die Asche meines Angehörigen in der Urne ist?

Ja. Im Krematorium findet die Kennzeichnung der verstorbenen Person statt. Jeder Verstorbene bekommt bei der Einlieferung ein Etikett mit einem Barcode, welches auf den Holzsarg geklebt wird. Dem Sarg wird außerdem ein münzgroßer Schamottstein beigelegt, welcher eine Nummer und den Namen des Krematoriums eingeprägt hat. Der Stein besteht aus hitzebeständigem Material. Damit sichergestellt werden kann, dass die Asche einer verstorbenen Person zugeordnet werden kann, wird jeder Sarg einzeln in einer sogenannten Brennkammer eingeäschert.

Der Sarg für die Einäscherung

Laut Gesetz darf die Einäscherung frühestens 48 Stunden nach dem Ableben erfolgen. In Deutschland ist die Kremierung nicht ohne einen Holzsarg möglich. Dies geschieht zum einen aus Gründen der Pietät, zum anderen wird der Sarg benötigt, um schnell die für die Verbrennung notwendige Temperatur zu erreichen. Der Einäscherungssarg ist meistens ein einfacher Sarg. Er besteht aus Rohholz und muss zur Kremierung geeignet sein. Aus ökologischen Gründen eignet sich ein unbehandelter Sarg am besten für das Krematorium. Wenn vor der Einäscherung eine Abschiednahme am Sarg stattfindet, so wird dafür aus ästhetischen Gründen meistens ein Erdbestattungssarg benutzt. Dieser kann auch für die Einäscherung verwendet werden. Unnötige Griffe oder Beschläge aus Metall werden vor der Kremierung abmontiert und entsorgt.

Die Einäscherung

Moderne Krematorien werden mit Erdgas betrieben. Bei einer Temperatur von 900 bis 1000 Grad wird der Verstorbene eingeäschert. Je nach Gewicht der verstorbenen Person und Holzart des Sarges dauert die Verbrennung 1,5 - 2 Stunden. Nachdem die Asche ausgekühlt ist, wird sie gemalen, und Fremdkörper (z.B. Metallteile aus Prothesen) werden entfernt. Zusammen mit dem Schamottstein wir die Asche in eine Aschekapsel gefüllt. Das ist wichtig für eine eventuelle Umbettung, denn so können die Überreste in der Aschekapsel jederzeit dem Verstorbenen zugeordnet werden. Zur Sicherheit wird die Urne verplombt.

Was passiert nach der Verbrennung?

In der Aschekapsel wird die Asche des Verstorbenen vom Krematorium an den Friedhof oder an den Bestatter übergeben. Bei einer Seebestattung überführt das Krematorium die Asche an die Reederei. Aus ästhetischen Gründen wird die Kapsel oft in eine Schmuckurne eingesetzt. Urnen können aus verschiedenen Materialien, Formen und Farben bestehen. Bestatter oder Friedhof nehmen die Asche entgegen und nehmen die Beisetzung, z.B. in einer Baumgrabstätte oder in einem Kolumbarium vor. Vielen Krematorien sind auch Friedhöfe anhängig, so dass die Asche auf kurzem Wege zum Ort der Beisetzung gelangt.

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