Trauerkleidung bei Bestattungen
In den unterschiedlichen Kulturen haben sich hinsichtlich des Abschiednehmens von Verstorbenen verschiedene Rituale herausgebildet, die dabei helfen sollen, mit dem Verlust umzugehen und Orientierung, Halt und Trost schenken sollen. Dazu gehört auch die Wahl der Trauerkleidung bei Beerdigungen. Während man im Hinduismus weiße Kleidung als Farbe der Trauer trägt, gelten in den christlichen Kulturen nach wie vor Schwarz als Farbe der Trauerkleidung. Während es früher noch klare Regeln in Bezug auf Trauerkleidung gab, hat sich das heute etwas gelockert. Dennoch gibt es einige Punkte, die Sie bei der Auswahl der passenden Trauerkleidung beachten sollten.
Respekt gegenüber dem Verstorbenen
An oberster Stelle sollte immer die Rücksichtnahme auf die Hinterbliebenen sowie der Ausdruck von Respekt und Wertschätzung dem Verstorbenen gegenüber stehen. Die sorgfältige Auswahl der Trauerkleidung ist auch ein Zeichen dafür, die eigenen Belange und Vorlieben für diesen Tag dem traurigen Anlass unterzuordnen. In unserer christlich geprägten Gesellschaft gilt Schwarz als Zeichen der Trauer.
Kleiderordnung – worauf Sie achten sollten
Generell sollte die Trauerkleidung zurückhaltend, dezent und schlicht sein. Farblich kann man neben Schwarz auch dunkle Blau-, Grau- oder Brauntöne wählen. Dies gilt auch für Jacken, Schuhe, Strümpfe, Krawatten oder andere Accessoires. Unter dunklen Pullovern oder Anzügen kann man jedoch auch ein weißes Hemd oder eine weiße Bluse tragen. In der Regel tragen Männer einen Anzug und Frauen ein Kostüm mit Hose oder Rock. Traditionell erwartet man von den engsten Familienangehörigen, dass sie Schwarz tragen. Auf auffälligen Schmuck, Accessoires oder Make-Up sollte verzichtet werden, ebenso auf kurze Hosen, viel nackte Haut (auch bei wärmeren Temperaturen), Mützen, Kappen oder Jeans. Auffälliger Schmuck oder Kleidung können von den Hinterbliebenen als unerwünschter und unpassender Ausdruck der Selbstdarstellung angesehen werden.
Uniform als Trauerkleidung
War der Verstorbene Mitglied eines Vereins oder einer bestimmten Berufsgruppe, so ist es üblich, dass die Mitglieder als Zeichen des Respekts und der Verbundenheit in Uniform zur Beerdigung erscheinen. Gleichzeitig werden dadurch auch die (beruflichen) Interessen und / oder das Engagement des Verstorbenen (z.B. bei der Freiwilligen Feuerwehr) verdeutlicht und wertgeschätzt.
Trauerkleidung bei Kindern
Von Kindern erwartet man im Allgemeinen nicht, dass sie schwarze Kleidung tragen. Auch hier sind gedeckte oder dezente Farben ausreichend. Vermeiden Sie bunte Kleidung mit auffallendem Aufdruck. Schlimmstenfalls können zu auffällig gekleidete Kinder die Hinterbliebenen bei ihrer Abschiednahme stören.
Ausnahmen
In manchen Fällen hat sich der Verstorbene bereits zu Lebzeiten gewünscht, dass zu seiner Trauerfeier bunte Kleidung getragen werden soll. In solch einem Fall sollte man bewusst auf schwarze Kleidung verzichten und somit den Wunsch des Verstorbenen respektieren. Dadurch kann man ihm gegenüber ein letztes Mal Respekt und Wertschätzung bezeugen. Oder hat sich der Verstorbene etwa gewünscht, dass auf seiner Beerdigung eine Jazzband spielt, so kann man, im Sinne des Verstorbenen, von der förmlichen Kleiderordnung etwas abweichen.
Der Lebensstil des Verstorbenen und seiner Angehörigen, der geplante Ablauf und der Ort der Trauerfeier sowie die Frage danach, worauf der Verstorbene oder die Hinterbliebenen Wert legen, können Anhaltspunkte dahingehend geben, wie streng die Kleiderordnung auf der Beisetzung sein wird.