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Bestattungsrituale in den verschiedenen Religionen

Bei den Bestattungen in den verschiedenen Religionen gibt es viele unterschiedliche Rituale und Gebräuche, sich von den Verstorbenen zu verabschieden. Alle Kulturkreise und Religionsgemeinschaften haben ihre eigenen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod und binden diese in ihre jeweilige Bestattungskultur ein.

Bestattungen in verschiedenen Religionen
© Arkadii Shandarov, Goodpics, bizoo_n, Anthony Shaw, Svensen – fotolia.com

Bestattungsrituale haben vielfältige Ausprägungen und variieren auch innerhalb der verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Traditionell ist die Bestattungs- und Trauerkultur in unserem Land vom christlichen Glauben geprägt. Rituale und Symbole der christlichen Kirchen sind die in Deutschland vorherrschend. Viele katholische oder protestantische Gemeinden sind Träger kirchlicher Friedhöfe. Priester oder Pfarrer begleiten Sterbende, halten Messen für Verstorbene oder begleiten Trauerfeiern und helfen Angehörigen seelsorgerisch bei der Trauerbewältigung. Das Kreuz als Symbol für die Auferstehung Jesu ist auf vielen Friedhöfen in religiös geprägten Regionen in Form des Grabkreuzes zu finden.

Ein Volk wird danach beurteilt, wie es seine Toten bestattet. Perikles

Religionsgemeinschaften in Deutschland 

In Deutschland leben jedoch Menschen aus verschiedenen Religionen und Glaubensgemeinschaften. Verstirbt ein Mensch, so wünscht die Familie oft eine den Traditionen und dem Glauben entsprechende Bestattung. Bei den Bestattungen in den verschiedenen Religionen gibt es teils gravierende Unterschiede, aber auch einige Gemeinsamkeiten. Die traditionelle Form der Bestattung in den großen monotheistischen Religionen ist die Erdbestattung

Besondere Bestattungsrituale der folgenden großen Weltreligionen findet man in Deutschland:

Christentum

Deutschland ist ein christlich geprägtes Land. Daher sind die christlichen Bestattungs- und Trauerrituale vorherrschend. Die traditionelle Form der Bestattung im Christentum ist die Erdbestattung. Die Bestattungskultur hat sich in den vergangenen Jahren gravierend verändert, und somit wird die Form der Feuerbestattung immer häufiger auch von gläubigen Christen gewählt wird. Christliche Symbole, die Begleitung der Trauerfeier durch einen Geistlichen, das Aufstellen eines Kreuzes auf dem Grab sind jedoch auch bei vielen Feuerbestattungen fester Bestandteil des Abschieds und der Trauer. Abgelehnt wird hingegen von vielen gläubigen Christen die anonyme Bestattung.

Islam

Bei islamischen Bestattungen wird der Tote nicht in einem Sarg, sondern in einem Leichentuch beigesetzt. In Deutschland gilt jedoch weitestgehend die Sargpflicht. Dies hatte lange Jahre zur Folge, dass viele Verstorbene muslimischen Glaubens ihre verstorbenen Angehörigen in die Heimatländer überführen ließen, um sie dort traditionell bestatten zu lassen. Seit Ende der 90-er Jahre gibt es aber auch Ausnahmen, die sarglose Beerdigungen teilweise möglich machen. Vor allem in den größeren Städten findet man heutzutage Bestattungsunternehmen und Friedhöfe, die eine Bestattung entsprechend der muslimischen Rituale ermöglichen. Die ewige Ruhefrist ist ebenfalls Teil der islamischen Bestattungskultur. Das heißt, dass das Grab niemals eingeebnet oder neu belegt werden darf. Die Ewige Ruhefrist ist meistens jedoch nicht umsetzbar, da Gräber auf deutschen Friedhöfen eine begrenzteRuhezeit haben.

Judentum

Jüdische Bestattungen gab es in Deutschland vor dem 2. Weltkrieg sehr häufig. Mit der fast vollständigen Vernichtung der jüdischen Kultur während der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch viele jüdische Friedhöfe zerstört. Traditionell jüdische Bestattungen finden heutzutage nur selten statt. In Deutschland gibt es an die 2000 jüdische Friedhöfe. Auf vielen dieser Friedhöfe bestattet man heute nicht mehr. Sie dienen als Oase der Ruhe oder als Gedenkstätte. Vor allem jüdische Gemeinden unterhalten heutzutage jüdische Friedhöfe. Die traditionelle Bestattungsform im Judentum ist die Erdbestattung. Die Bestattung selbst und die Zeit der Trauer ist bei orthodoxen Juden von festen Ritualen und Regeln bestimmt, die den Angehörigen Kraft geben und über die Zeit der Trauer hinweghelfen sollen.

Buddhismus

Im Buddhismus gibt es viele unterschiedliche Strömungen. Trotz der Vielfalt haben sich einige Bestattungsrituale allgemein durchgesetzt. Im Gegensatz zur jüdischen und islamischen Bestattung sind im Buddhismus Erd- und Feuerbestattungen erlaubt. Im Mittelpunkt der buddhistischen Bestattungskultur steht der ewige Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt: Verstirbt ein Mensch, so verlässt die Seele den toten Körper und sucht sich einen neuen. Nach Eintritt eines Sterbefalls erfolgt traditionell eine Aufbahrung des Verstorbenen. Der Verstorbene darf während der Aufbahrung nicht berührt werden, da man davon ausgeht, dass der Sterbeprozess noch nicht abgeschlossen ist und durch Berührung gestört werden könnt. In den Heimatländern dauert die Aufbahrung oft mehrere Tage. In Deutschland regeln die Bestattungsgesetzte der Länder jedoch, wie lange man einen Verstorbenen zu Hause aufbahren darf. Die Beisetzung ist auf allen überkonfessionellen Friedhöfen möglich. Einige Bestatter in Deutschland haben sich mit den Ritualen buddhistischer Bestattungen vertraut gemacht und ermöglichen eine Bestattung entsprechend der Traditionen.

Hinduismus

Unter dem Begriff Hinduismus sind viele kleine Religionen zusammengefasst. Die Riten und Bräuche der Bestattung sind daher sehr unterschiedlich und ergeben sich aus der Region, der Familientradition und der Kaste. Einheitlich ist die Vorstellung eines sich stetig wiederholenden Kreislaufs von Geburt – Leben – Tod – Seelenwanderung und Wiedergeburt. Die Feuerbestattung ist die wichtigste Bestattungsart im Hinduismus. In den Heimatländern (z.B. Indien, Nepal und Bangladesch und Indonesien) werden die Verstorbenen öffentlich und unter freiem Himmel verbrannt. Die Asche wird anschließend dem Kreislauf der Natur übergeben und in einem Fluss oder im Meer verstreut. Verstirbt ein Angehöriger hinduistischen Glaubens in Deutschland, so lassen die Angehörigen die Urne meistens in das Heimatland überführen. Die Asche wird dort dem heiligen Fluss Ganges oder einem anderen Gewässer übergeben. In Deutschland wählen aber auch viele Hindus die Form der Seebestattung in der Ostsee oder der Nordsee, da diese der bekannten Form der Beisetzung am nächsten kommt.

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