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Luftbestattung – Ablauf und Kosten im Überblick

Unter dem Begriff der Luftbestattung werden verschiedene Möglichkeiten der Naturbestattung zusammengefasst, bei denen die Asche eines Verstorbenen aus großer Höhe verstreut wird. Ebenso wie die Almwiesenbestattung gehört sie zu den alternativen Bestattungsarten und setzt als Variante Feuerbestattung eine Einäscherung voraus. Die Asche wird dabei aus einem Heißluftballon, einem Flugzeug, einem Hubschrauber oder einem Wetterballon aus in der Luft verstreut. Aufgrund der Friedhofspflicht in Deutschland ist die Luftbestattung hierzulande nicht möglich. In einigen europäischen Ländern wie den Niederlanden, Frankreich oder der Schweiz ist die Verstreuung von Asche in der Luft über vorgegebenen Orten erlaubt.

Luftbestattung
© Greg Meland – fotolia.com

Die Luftbestattung – Verstreuung der Asche in der Luft

In den letzten Jahren entschieden sich immer mehr Menschen auch für alternative Bestattungsarten. Der allgemeine Trend zur Säkularisierung der Bestattungs- und Trauerkultur und der Verlust christlicher Traditionen mögen dies begünstigt haben. Besonders freiheitsliebenden und naturverbundenen Menschen bietet die Luftbestattung eine ganz individuelle Möglichkeit, nach ihrem Tod eine Bestattung mit Bezug zur Natur zu wählen. Besonders bei Piloten und Fallschirmspringern ist diese Bestattungsart beliebt. Um eine Luftbestattung durchzuführen, muss man die Asche eines Verstorbenen ins europäische Ausland überführen lassen. Unternehmen in der Schweiz, Tschechien, Frankreich und den Niederlanden bieten Luftbestattungen an. Viele deutsche Bestattungsunternehmen ermöglichen aufgrund der steigenden Nachfrage der vergangenen Jahre verschiedene Formen der Luftbestattungen durch Partnerunternehmen im Ausland. Die Luftbestattung kann anonym oder in Begleitung der Angehörigen stattfinden.

Die Angehörigen bekommen anschließend eine Erinnerungsmappe mit Fotografien oder eine Erinnerungs-DVD. Wie bei einer Seebestattung wird den Angehörigen eine Urkunde ausgehändigt, in dem die Durchführung der Ascheverstreuung mit Datum und Uhrzeit eingetragen ist.

Was ist bei einer Luftbestattung zu beachten?

Da die Luftbestattung in Deutschland nicht erlaubt ist, empfehlen wir dringend, diesen Wunsch bereits zu Lebzeiten in Form eine Luftbestattungsverfügung festzuhalten und am besten alle paar Jahre zu erneuern. Die Bestattungsverfügung ist eine Willenserklärung, welche keine Verbindlichkeit dafür schafft, dass diese Bestattungsart letztlich auch ausgeführt wird. Das heißt: Entscheiden sich die Angehörigen nach dem Ableben der betroffenen Person für eine andere Form der Bestattung, so dürfen sie dies tun. Möchten sie jedoch dem Wunsch des Verstorbenen nachkommen und entscheiden sich für eine Variante der Luftbestattung, so ist diese durch die Luftbestattungsverfügung rechtlich abgesichert.

Der große Vorteil einer Luftbestattung ist, dass die Friedhofsgebühren und die daraus entstehenden Folgekosten für die Grabpflege gänzlich entfallen. Das entlastet die Angehörigen finanziell. Zudem bietet sie einen ganz besonderen und individuellen Weg des Abschiednehmens von einem Verstorbenen. Menschen, die sich für eine solche Art der Bestattung entscheiden, sollten dies im Vorfeld unbedingt mit den Angehörigen besprechen. Alle sollten sich darüber im klaren sein, dass es einer Luftbestattung keine Grabstelle und damit auch keinen festen Ort zum Trauern existiert.

Möglichkeiten und Kosten der Luftbestattung

Luftbestattung im Helium- oder Wetterballon (Himmelsbestattung)

Bei der Luftbestattung im Heliumballon wird die Asche oder ein Teil der Asche in den Ballon gegeben. Diesen füllt man dann mit Helium und übergibt ihn den Angehörigen. Der Ort, an dem der Ballon gestartet wird, ist entweder vorgegeben oder kann durch die Angehörigen selbst gewählt werden (z.B. in den Niederlanden). Der Ballon steigt dann mit ca. 300 Meter pro Minute in den Himmel auf. Die Anwesenden Trauergäste können den Ballon bei guten Wetterbedingungen noch ca. 20 Minuten lang aufsteigen sehen. Auf einer Höhe von 20 bis 35 Kilometern platzt der Ballon in der Stratosphäre, und gibt die Asche frei.

Bei der Himmelsbestattung mit Hilfe eines Wetterballons füllt man die Asche in eine spezielle Kapsel. An einen Ballon hängend befördert man die Kapsel entweder anonym oder im Beisein der Angehörigen in die Luft. Bei einer begleiteten Luftbestattung treffen sich die Angehörigen am Startplatz, wo im Vorab auch eine feierliche Zeremonie stattfinden kann. An der Kapsel sind Kameras befestigt, die einzigartige Aufnahmen liefern und schöne Erinnerungen von der Bestattung festhalten. In der Stratosphäre platzt der Ballon, die Kapsel gibt die Asche frei und fällt samt Kameras zurück auf den Boden.

Das schweizer Unternehmen himmelsbestattung.ch bietet beispielsweise Luftbestattungen mit Wetterballon in verschiedenen Ausstattungen an. Eine anonyme Beisetzung kostet ca. 300 Euro, die Premium-Ausstattung mit Anwesenheit der Angehörigen inklusive Zeremonie und Erinnerungs-DVD liegt bei ca. 3000 Euro (jeweils zuzüglich Bestattungskosten in Deutschland). Der Vorteil gegenüber eineranonymen Bestattung ist, dass die Familie bei der Zeremonie anwesend sein kann. Zudem kennen sie den Ort der Bestattung und können ihn später immer wieder aufsuchen und dort des Verstorbenen gedenken.

Luftbestattung im Heißluftballon

Eine weitere ganz individuelle und stimmungsvolle Möglichkeit der Luftbestattung ist die Beisetzung der Asche aus einem Heißluftballon heraus. Möglichkeiten hierfür gibt es zum Beispiel in den Niederlanden. Die Bestattung kann anonym oder begleitet stattfinden. Zwischen 1 und 6 Personen dürfen den Verstorbenen auf seiner letzten Reise im Ballon begleiten und die Asche selbst im Wind verstreuen. Im Ballon kann auch ein Trauerredner sprechen, und es kann Musik abgespielt werden. Die Bestattung im Heißluftballon setzt schönes Wetter und Windstille voraus. Das bedeutet, dass ein Termin nur kurzfristig abgesprochen bzw. wegen schlechten Wetters auch verschoben werden kann.

Nach der Verstreuung der Asche können die Angehörigen einzelne Blumen oder  Blütenblätter als einen letzten Gruß in den Wind werfen. Da es bei der Fahrt im Heißluftballon so gut wie keine Geräusche gibt, ist ein würdevoller, stiller Abschied garantiert. Die Koordinaten der Stelle, an der die Asche verstreut worden ist, werden – wie bei einer Seebestattung – auf einer Urkunde festgehalten und der Familie nach der Fahrt per Post zugeschickt (Quelle).

Flugbestattung

In einigen europäischen Ländern besteht zudem die Möglichkeit, Asche aus einem kleinen Flugzeug oder aus einem Hubschrauber heraus zu verstreuen (begleitet) oder verstreuen zu lassen (anonym). Niederländische Unternehmen bieten beispielsweise Flugbestattungen über der Nordsee oder dem Wattenmeer an. Dabei dürfen 2 Angehörige an Bord des Flugzeugs anwesend sein und der Ascheverstreuung in der Luft beiwohnen. Die Angehörigen erfahren den Ort der Verstreuung in den Niederlanden.  So können sie z.B. vom Strand aus zuschauen und sich auf diesem Wege von dem Verstorbenen verabschieden. In der Tschechei gibt es Waldgebiete in der Hohen Tatra, über denen man Asche aus einem Flugzeug verstreuen darf.

Neben den Kosten des deutschen Bestattungsunternehmens für die Überführungen, Einäscherung, Erledigung der Formalitäten etc. fallen zusätzlich die Kosten für die Beisetzung aus dem Flugzeug oder dem Hubschrauber heraus an. Diese müssen bei dem durchführenden Unternehmen erfragen. Ihr Bestatter wird Sie dabei unterstützen.

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