Sterbeprozess – Übergang vom Leben in den Tod
Der Sterbeprozess, auch Agonie genannt, ist der Übergang vom Leben in den Tod. In der Regel ist dieser Prozess fließend, sofern der Tod nicht plötzlich (z.B. durch einen Unfall) eintritt. Beim Sterbeprozess löst sich die sterbende Person Stück für Stück von ihren Lebensaktivitäten und ihrem Körper. Die einzelnen Zellen des Körpers sterben nach und nach ab und verändern sich. Man kann allerdings nicht genau sagen, in welchem Moment genau dieser Prozess beginnt.
Anzeichen für die Einleitung des Sterbeprozesses
Die folgenden Zeichen sind weder abschließend, noch treffen sie auf jeden Menschen gleichermaßen zu. Denn jeder Mensch hat einen anderen, ganz individuellen Prozess mit unterschiedlich ausgeprägten oder gar keinen Anzeichen. Meist zeigen sich in den letzten zwei Tagen vor dem Tod, vor allem wenige Stunden vorher deutliche Veränderungen.
Eines der am häufigsten auftretenden Symptome ist das nachlassende Hunger- und Durstgefühl, bis hin zum vollständigen Verzicht. Weitere Anzeichen sind zunehmendes Schwächegefühl, Unruhe oder auch Apathie, Ängste, Müdigkeit und die Veränderung des Stoffwechsels, insbesondere das Versagen der Nierenfunktion. Die Außenwelt wird nicht mehr richtig wahrgenommen, das Bewusstsein ist getrübt. Die Atmung und die Durchblutung des im Sterben liegenden Menschen verändert sich. Hierbei wird der Puls schwächer und schneller und die Körpertemperatur sinkt. Jegliche Körperaktivität nimmt so stark ab, bis das Herz aufhört zu schlagen. Wenige Augenblicke danach setzt auch der Hirntod ein.
Biologischer Sterbeprozess
Der Körper verliert im Sterbeprozess nach und nach einzelne Vitalfunktionen. Man hat herausgefunden, in welchen Phasen im Sterbeprozess die einzelnen Körperteile reagieren und sich letztendlich ganz ausschalten. Als allererstes erzeugt eine verringerte Hirnaktivität eine Einschränkung der Wahrnehmung. Die Atmung wird flacher und das Sehvermögen schlechter. Das Hörvermögen wird schwächer und die Sehfähigkeit geht komplett verloren. Wenn der Herzstillstand eintritt, ist der Betroffene nach wenigen Minuten hirntot. Zehn bis zwanzig Minuten nach dem Hirntod sterben Zellen des Herzgewebes ab. Danach sterben Leber- und Lungenzellen. Die Nieren überleben noch bis zu zwei Stunden. Weil der Stoffwechsel nicht mehr funktioniert, fängt nach und nach die Zersetzung an und immer mehr Teile des Körpers sterben ab. Auch nach dem Tod verändert sich der Körper weiterhin. Die Veränderungen kann man an der Abkühlung des Körpers, der zunehmenden Blässe der Haut, der Muskelerschlaffung und wenig später an den Leichenflecken und der Leichenstarre erkennen.
Aufgaben des Bestatters nach dem Sterbeprozess
Bestatter haben die Aufgabe, den Leichnam nach dem Todesfall zu kühlen, damit weitere Verwesungsprozesse aufgehalten werden, bis der Verstorbene entweder ins Krematorium überführt oder bei einer Trauerfeier verabschiedet wird. Es kommt oft vor, dass der Verstorbene in einem offenen Sarg bei der Trauerfeier aufgebahrt wird, damit sich die Hinterbliebenen noch ein letztes Mal verabschieden können. Um gegen die Blässe und andere Erscheinungen des Todes vorzubeugen, stellt ein Thanatopraktiker die Leiche so her, dass sie gepflegt und hygienisch ist und für die Betroffenen einen eher schlafenden Eindruck macht. Diese Form der Aufbahrung kann bei der Trauerbewältigung helfen. Die ersten Phasen der Trauer werden dadurch bekräftigt.