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Baumbestattung – Möglichkeiten, Ablauf und Kosten

Die Baumbestattung erfreut sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit als alternative Bestattungsart in Deutschland. Besonders naturverbundene Menschen entscheiden sich häufig für eine Grabstätte unter einem Baum. Die Nähe und das Einswerden mit der Natur bilden hierbei häufig die ausschlaggebenden Faktoren. Historisch gesehen waren Baumbestattungen meist Förstern vorbehalten, die auch nach ihrem Tod weiterhin mit ihrem Schutzwald verbunden sein wollten. Heutzutage können sich alle Menschen in einem Baumgrab beisetzen lassen.

Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema Baumbestattungen – über die verschiedenen Beisetzungsmöglichkeiten, den genauen Ablauf und die Kosten.

Baumbestattung
© Zauberkugel Studio – fotolia.com

Was ist eine Baumbestattung?

Die Baumbestattung ist eine Form der Naturbestattung . Hierbei wird die Asche der verstorbenen Person in einer Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Dies erfolgt in eigens dafür vorgesehenen Waldstücken oder unter Bäumen auf Friedhöfen. Voraussetzung ist dabei, dass der gewählte Friedhof auch Baumgräber anbietet. Für eine Baumbestattung muss sowohl die Aschekapsel als auch die Urne aus einem biologisch abbaubaren Material bestehen. Die Urne zersetzt sich nach und nach und die Asche tritt im Laufe der Zeit wieder in den Naturkreislauf ein. Eine Weiterführung dieser alternativen Bestattungsart ist der so genannte Tree of Life.

Beisetzungsmöglichkeiten in einem Baumgrab

Eine Verstreuung der Asche in der freien Natur ist in Deutschland nicht erlaubt. Wer sich für eine Baumbeerdigung im Grünen entscheidet, hat verschiedene Möglichkeiten eine passende Ruhestätte zu finden. Bestattungen unter einem Baum bieten vor allem die beiden großen Anbieter FriedWald® und RuheForst® deutschlandweit in 130 Waldstücken an. Neben den Standorten dieser Organisationen gibt es noch weitere Ruhe- oder Bestattungswälder mit Einzel- oder Gemeinschaftsbaumgräbern.

Baumbestattung im FriedWald

In Deutschland gibt es 60 FriedWald-Standorte in extra dafür vorgesehenen Waldgebieten. Die Auswahl der Ruhestätte kann bereits zu Lebzeiten erfolgen. Hierfür bietet FriedWald Waldführungen zusammen mit einem Förster an. Auf diesen Führungen können Sie sich Ihren Wunschplatz selbst aussuchen. Dabei stehen verschiedene Grabformen zur Verfügung:

  • Baum für Einzelpersonen
  • Partnerbaum für Ehepaare, Geschwister oder Freunde
  • Familienbaum für bis zu zwanzig Personen
  • einzelnes Baumgrab an einem Gemeinschaftsbaum

Die Grabstätten sind jeweils um den Baum herum angeordnet. Ein kleines Namensschild macht auf Wunsch auf die Grabstätte unter dem Baum aufmerksam. Die Laufzeiten betragen bis zu 99 Jahre.

Baumbestattung im RuheForst

Auch RuheForste bieten Ruhestätten in ausgewählten Waldarealen. Hier werden zwei Arten von Grabstätten, so genannte RuheBiotope®, unterschieden. In jedem finden zwölf Urnenbaumgräber Platz. Bei einem Gemeinschafts-Biotop lassen sich eine oder mehrere einzelne Beisetzungsstellen erwerben. Sie haben aber auch die Möglichkeit, ein eigenes RuheBiotop für bis zu zwölf Personen zu erstehen. Dies kann bereits zu Lebzeiten geschehen. Im Mittelpunkt der Fläche kann neben einem Baum ebenfalls ein Strauch oder ein moosüberzogener Baumstumpf stehen. Die Laufzeit für ein Baumgrab beträgt auch hier 99 Jahre. Eine namentliche Kennzeichnung ist möglich aber kein Muss.

Baumbestattung auf dem Friedhof

Darüber hinaus gibt es in allen Regionen Deutschlands Waldfriedhöfe, auf denen eine Baumbestattung möglich ist. Auch städtische Friedhöfe bieten immer häufiger Beisetzungen an einzelnstehenden Bäumen auf dem Friedhofsgelände an. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage für Baumbestattungen in den vergangenen Jahren ist ein Baumgrab auf einem Friedhof oftmals teurer als ein übliches Urnengrab. Auskunft über die Möglichkeiten und Kosten gibt die Friedhofsverwaltung. So kann eine Bestattung unter Bäumen auf dem Friedhof in der Nähe möglich sein, wenn die Standorte von FriedWald und RuheForst zu weit vom eigenen Wohnort entfernt sind.

Ablauf einer Baumbestattung

Eine Beerdigung unter einem Baum setzt in den allermeisten Fällen eine Feuerbestattung voraus und ähnelt einer Urnenbeisetzung auf dem Friedhof. In ausgewählten Bestattungswäldern werden lediglich Urnen der Erde beigeführt. Auf Waldfriedhöfen kann ebenfalls eine Erdbestattung unter einem Baum im Sarg möglich sein. Normalerweise gestaltet sich der Ablauf eines Baumbegräbnisses folgendermaßen:

Einäscherung

einem Krematorium voraus. Das Bestattungsunternehmen kümmert sich im Vorfeld um alle Leistungen, die zu einer Feuerbestattung dazugehören. Dazu zählen die Abholung der verstorbenen Person vom Sterbeort, die hygienische Versorgung und das Einsargen, die Überführung in das Krematorium sowie die Erledigung aller Formalitäten.

Die richtige Urne für eine Baumbestattung

Nach der Einäscherung wird die Urne an den Bestattungswald oder an den Baumfriedhof überführt, welchen Sie für die Beerdigung am Baum ausgesucht haben. Vor der Beisetzung der Urne besteht die Möglichkeit, einen feierlichen Abschied zu organisieren. Dieser wird entweder in der Friedhofskapelle mit Dekoration und Musik ausgerichtet oder im FriedWald oder RuheForst unter freiem Himmel. Häufig besteht die Möglichkeit, dass Angehörige die Urne auf Wunsch selbst zur Grabstätte tragen dürfen. Nach der Verabschiedung wird die Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt.

Trauerfeier

Die Trauerfeier bei einer Baumbestattung im FriedWald oder im RuheForst erfolgt in der Regel unter freiem Himmel. Die Anlagen sind mit einem Andachtsplatz mit Sitzgelegenheiten ausgestattet. Grundsätzlich lässt sie sich wie bei jeder Bestattung ganz individuell nach den Wünschen des Verstorbenen und der Angehörigen gestalten. So ist es auch möglich, komplett auf eine Trauerzeremonie zu verzichten oder auf christliche Traditionen zurückzugreifen.

Die Beisetzung kann entweder mit kirchlichem Beistand erfolgen oder von Angehörigen oder freien Trauerrednern durchgeführt werden. Auch eine musikalische Begleitung in Form von Instrumenten, Gesang oder vom Band ist möglich. Der zuständige Förster begleitet die Angehörigen anschließend zum Baumgrab. Dieser kann bei Bedarf ebenfalls die komplette Zeremonie durchführen. Im Anschluss an die Zeremonie bleibt er im Wald zurück, um das Grab zu verschließen.

Kosten für eine Baumbestattung

Die Preise für eine Baumbestattung variieren von Stadt zu Stadt, da sie mit unterschiedlichen Kosten verbunden sind. So sind sie unter anderem von den Friedhofsgebühren und der Nachfrage nach einem Urnengrab unter einem Baum abhängig. Da das Angebot auf den meisten Friedhöfen begrenzt ist, bringt ein Baumgrab zusätzlich oft verhältnismäßig hohe Kosten mit sich.

Die Kosten für die Baumbestattung in einem FriedWald, RuheForst oder einem anderen Bestattungswald unterscheiden sich ebenfalls voneinander. Sie umfassen das Nutzungsrecht und den Eintrag in das Baumregister. Dieses lässt sich bereits zu Lebzeiten abschließen. Hinzu kommen die Beisetzungskosten im Trauerfall für die Graböffnung und -schließung. Die Kostenpunkte beim Bestatter umfassen die Formalitäten, die Grundversorgung, alle Abholungen und Überführungen sowie das Ausstellen der Sterbeurkunde. Am Ende fallen Ausgaben in unterschiedlicher Höhe an, u. a. für:

  • Sarg für die Einäscherung
  • Urne
  • Trauerredner
  • Musikalische Untermalung
  • Trauerfeier

Es ist hilfreich, die Angebote unterschiedlicher Bestatter für eine Baumbestattung miteinander zu vergleichen. Die durchschnittlichen Preise der Bestattungsunternehmen entnehmen Sie der Tabelle:

Baumbestattung Niedrigster Preis Höchster Preis
Berlin 770 € 4550 €
Hamburg 965 € 3274 €
München 1089 € 3059 €
Köln 995 € 3373 €
Leipzig 948 € 3050 €
Quelle: Bestattungsvergleich.de / Stand: 08/2021

FAQ zur Baumbestattung

Was kostet ein Baumgrab?

Je nachdem für wie viele Personen ein Baumgrab benötigt wird, fallen unterschiedlich hohe Kosten an:

  • für eine Person
  • für ein Paar
  • für eine Gruppe aus Familienmitgliedern und Freunden
  • für einen Einzelplatz an einem Gemeinschaftsbaum

Weiterhin ergeben sich je nach Art, Größe und Lage des Baumes unterschiedliche Preise für ein Baumgrab. Für einen anonymen Platz in einem Urnengrab unter einem Baum fallen 490 Euro an, die Kosten für einen eigenen Baum liegen zwischen 2.500 und 7.000 Euro.

Welche Blumen bei Baumbestattung?

Auf Baumbestattungen ist Blumenschmuck fehl am Platz. Da bei Baumbestattungen generell auf Grabschmuck verzichtet wird, ist auf das Niederlegen von Blumengebinden, -gestecken und Kränzen am Tag der Beisetzung ebenfalls zu verzichten. Die Grabstätte soll so naturbelassen wie möglich bleiben und sich in die Natürlichkeit des Waldes einfügen. Einzelne Blumenbeigaben oder Blütenblätter sind auf einer Baumbeerdigung jedoch üblich.

Was sind die Vorteile einer Baumbestattung?

Der größte Vorteil einer Baumbestattung ist, dass ein Baumgrab keiner Pflege bedarf. Dies ist oft eine Entlastung für die Hinterbliebenen. Dennoch gibt es, wie auf dem Friedhof, einen Ort, an dem Angehörige trauern können. Dieser lässt sich zudem vorab selbst aussuchen. Die naturnahe, entspannte Ruhestätte lädt gleichwohl zu einem Besuch im Grünen und dem Gedenken an den Verstorbenen ein.

Was sind die Nachteile einer Baumbestattung?

Wer sich für eine Baumbestattung entscheidet, muss sich über folgende Umstände im Klaren sein:

  • keine individuelle Gestaltung der Grabstätte, z. B. in Form eines Gedenksteines oder einer Bepflanzung möglich
  • nicht auf allen Friedhöfen verfügbar und oft kein alternatives Angebot in der Nähe
  • vorherige Einäscherung nötig, da keine Erdbestattungen möglich sind
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